Für heute hatten wir uns eine Wanderung vorgenommen, die wir schon im vergangenen Jahr entdeckt hatten.
Über den Karer-Pass fuhren wir ins Trentino, genauer ins Fassatal und dort entgegen der „Hauptfahrrichtung“ nach Moena. Der Stau im Fassatal erstreckte sich von Moena bis Vigo in Richtung des hinteren Fassatals, mit Zugang zum Lang- und Plattofelgebiet.
Aber in unsere Richtung hatten wir freie Fahrt bis Moena und fuhren Richtung des San Pellegrino -Passes in die Berge. Vorbei an der Luisa Alm, die wir vor 2 Jahren „bewandert“ hatten, zum Hauptparkplatz am Pass, auf rund 1900m.
Dort stellten wir das Auto ab und begannen den Aufstieg, der, wahrscheinlich um zu motivieren, mit 1 Stund 30 Minuten angegeben war. Immerhin sollten runde 620 Höhenmeter überwunden werden.

Nach gefühlt einer Stunde erreicheten wir die Paradies – Alm, wo wir lettes Jahr die Segel gestrichen hatten und umgekehrt waren.
Es war wie immer ein absolutes Erlebnis, das Panorama zu sehen, was sich links vom Monte Margherita am Horizont aufbaute. Je höher wir kamen, desto begeisternder wurde es, weil immer neue Berge auftauchten.
Wie bereits im letzten Jahr beglückte uns die Paradies Hütte mit Opernarien von Verdi, dieses Mal war es ja nur ein kurzer Foto-stop.
Dort stand übrigens wieder ein Wegweiser mit 1 Stunde 30 Minuten, gefühlt etwas realistischer, weil ja noch gute 350 Höhenmeter fehlten.
Weiter bergauf, über herrliche Bergwiesen, die jedes Klischee erfüllten. Alle, wirklich alle Blumen tauchten auf. Am Ende fehlte nur noch das Edelweiß, das eine italienische Großfamilie dann entdeckte. Wegen der lauten Begeisterung gibt es davon kein Bild.
Um das Bergerlebnis komplett zu machen, entdeckte Constanze dann noch ein Murmeltier, was auf einem Stein saß und sich nur wenig bewegte und ein ganz kleines Murmeltier, was wie angestochen über den Stein sprintete und verschwand.
Der Aufstieg schlauchte schon ein wenig, da, immer eingendenk des Spruchs, …nur noch eine Kurve… am Ende noch ein kleines Tal zu überwinden war. Am Ende standen wir dann aber oben an der Hütte und genossen das wirklich phantastische Panorama in alle Richtungen. Man kam gar nicht nach zu fotografieren. An der Hütte oben auf dem Passo waren österreichische Stellungen aus dem ersten Weltkrieg und ca. 300Höhenmeter weiter unten die italienischen Stellungen. Das muss aus italienischer Sicht schon etwas deprimierend gewesen sein, denn von oben hatte man ungestörte Sicht auf den ganzen Berghang.
Für den Abstieg wählten wir im ersten Abschnitt eine etwas andere Route. Constanze nutzte dann ab 2300m den Sessellift zum Parkplatz und ich lief den Rest bergab.
Eine wirklich tolle Wanderung, der man den Schwierigkeitsgrad aber nicht auf Anhieb ansah.