Auf der zweiten Wanderung hatte ich mein rechtes Knie offensichtlich überlastet oder gezerrt. Jedenfalls konnte ich in der Nacht überhaupt nicht schlafen und wußte nicht, wie ich das Bein ablegen sollte, damit es nicht weh tat.
Deshalb sollte dies ein Ruhetag werden.
Wir fuhren mit dem Auto nach Seis, stellten es ins Parkhaus der Seilbahn auf die Seiser Alm und bummelten durch die Stadt. Die gewohnten Geschäfte in der Seilbahn waren leider nicht mehr da, zum Glück gab es im Spezialitätenladen wieder den großen Dolomitenkalender, den ich schon gesucht hatte.
Der Bummel durch die Stadt war übersichtlich und wenig erfolgreich.
Auf der Rückfahrt hielten wir in Völz an, kauften beim Bäcker ein und wanderten durch einen sehr schönen gepflegten Park auf einem archäologischen Wanderweg zur St. Peters Kirche auf dem Berg über Völz. Leider war die Kirche verschlossen, eine Novität im katholischen Italien.
Zurück fuhren wir dann nicht bis auf die Brenner – Staatsstraße ab, sondern bogen auf halber Strecke Richtung Tiers ab und fuhren dann über den Nigerpass Richtung Welschnofen.
Am Nigerpass liegt ja die Jolanda – Hütte, die wir eigentlich jedes Jahr wegen der sensationellen Bratkartoffeln und der Gemüsesuppe besuchen. Leider waren die Bratkartoffeln dieses Jahr nicht kross und das gesamte Essen auch sehr übersichtlich.
Am Abend gingen wir dann noch nach Deutschnofen zu einem „Dorffest“. Eine Sambatrommlergruppe und eine Kapelle mit allen möglichen Instrumenten eröffneten den Abend. Die beiden Kapellen waren italienisch, so dass wir eigentlich nichts von der Moderation verstanden. (Keine Kritik, Südtirol ist eben doch Italien).
Danach war noch eine Akrobatikdarbietung, die einem den Mund offen stehen ließ. Das war schon gut und beeindruckend. Das können eigentlich keine Laien gewesen sein. Das stelle ich mir vor, wenn es hieß „Zigeuner sind in der Stadt“. Wobei das wirklich nicht abschätzig gemeint ist. Die Leistung war atemberaubend.