Sommerurlaub 2015 Innervillgraten

Dieses Jahr sollte unser Sommerurlaub nicht nach Südtirol in Italien, sondern nach Osttirol in Österreich führen.

Da dazwischen nur wenige Kilometer im Pustertal liegen ist der Unterschied nur minimal spürbar. Man wohnt halt in einem anderen Tal, grüßt mit „Grüß di'“ und genießt sonst die Landschaft und die Berge genau wie in Südtirol, zumal man ja die wirklich wichtigen Einkäufe auch dort erledigen kann (Speck, Knödel, Marmelade, Wein….). Bis Innichen sind es ja nur runde 20 Kilometer.

Unser Quartier in Innervillgraten liegt mitten im Ort, aber so ruhig und abgeschlossen, dass das absolut kein Mangel ist. (Wenn man mal das Geläut von der Kirche gegenüber um 6.00 Uhr, 7.00 Uhr, 7.30 Uhr früh positiv aussen vor lässt.)

Wir wohnen in einem alten Bauernhaus, mit 2 Balkonen, mehreren Schlafzimmern, Küche, Wohnzimmer, Bad und WC, also platzmäßig absolut ausreichend. (Übrigens schlafen wir in der „Kammer“.)

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Ein Blick in die Küche:

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Wir haben gleich am ersten Tag eine ganz schöne „Hammertour“ als Einwandertour gemacht, dazu dann unten mehr. Dann immer im Wechsel mit einem Ruhetag noch tolle Bergtouren unternommen.

Das Villgratental ist enger als das Gsiesertal, lanschaftlich aber ähnlich und stößt an seiner Stirnseite auch an das Gsiesertal an.

Die Berge sind im Schnitt zwischen 2.400m und 2.900m hoch.

Prinzipiell braucht man das Auto eigentlich nicht, weil jede Tour auch direkt an der Haustür beginnen könnte, aber der Bequemlichkeit halber fährt man dann doch bis zu einem jeweils günnstiger gelegenen Startort (jedenfalls ab der zweiten Tour).

Obwohl wir die Fahhräder mithaben, sind sie noch nicht stark im Gebrauch, da doch ganz schöne Höhenunterschiede zu überwinden sind.

 

Am zweiten Tag unternahmen wir einen kurzen Ausflug nach Lienz, der nächsten größeren Stadt auf österreichischer Seite.

Wir bummelten durch die doch überschaubare Innenstadt und fuhren dann doch etwas ernüchtert wieder nach Hause. Da hatten wir uns doch etwas mehr Flair versprochen.

Am Nachmittag entschloss ich mich dann die Fahrradtauglichkeit zu testen. Belehrt von der Länge der Einwandertour wollte ich erst einmal klein anfangen und von unserem Quartier nach Kalkstein am Ende des Villgratentals zu fahren. Das sollten nur knappe 5 Km sein, auch der Höhenunterschied von 1402m in Innervillgraten auf 1639m in Kalkstein erschien machbar. Allerdings wurde die Höhe erst auf den letzten 2 Km anders, so lang ging es wunderbar eben dahin und dann waren es eben doch so runde 10% Steigung. Ich war froh, den Parkplatz erreicht zu haben und dann wieder kehrt zu machen.

Nach einer knappen Stunde kam ich in unserem Haus wieder an und genoss die Ruhe.

 

Die zweite Tour führte uns am 3. Tag auf die Kreuzspitze, den Hausberg von Innervillgraten. Wenn man das Tal hinaufschaut, sieht man das Gipfelkreuz und es erscheint ziemlich weit weg (und oben).

 

Den sich anschliessenden Ruhetag wollten wir nutzen, um nach Sterzing in Südtirol zu fahren. Die Pustertalstraße zog sich scheinbar unendlich hin, wir brauchten knapp 2 Stunden, bis wir aus dem Pustertal heraus waren und endlich parallel der Autobahn nach Sterzing fahren konnten.

Leider nahmen wir uns dort nur eine Stunde Zeit, um durch die Geschäfte zu bummeln. Sterzing ist eine schöne südtiroler Stadt mit itlienischem Flair, dass man geniessen kann.

Auf der Rückfahrt nahmen wir dann noch einige Einkaufsmärkte mit, den Loacker Werksverkauf eingeschlossen.

Abends ging dann ein richtiges Gewitter auf das Tal herunter. Schade um das Heu, was noch nicht eingefahren war. Den ganzen Tag hatten die Bauern des Tals das Heu eingefahren und die Wiesen geharkt, dass es eine Schau war.

 

Am nächsten Tag hatten wir als Wanderung den „Thurntaler“ (2408m) auf dem Programm.

Die Tour war auch Klasse.

 

Schon gegen Abend und besonders in der Nacht meldete sich dann Constanzes Rücken zu Wort. Morgens war es so schlimm, dass Sie die immer hilfsbereite Bäckersfrau nach einem Arzt fragte und auch eine Empfehlung bekam, was ein wirklich guter Arzt sei.

Und tatsächlich, er hatte Dienst und wir riefen ihn an. Er versprach auch gleich vorbei zu kommen, und kam dann gegen Mittag auch tatsächlich vorbei. Bepackt wie für eine Katastrophenübung der Bergretter kam er an. Einen gewaltigen Rucksack, Defibrilator und Ultraschallgerät am Mann. Für den Defibrilator wäre sein Hausbesuch nach meinem Ermessen etwas spät gewesen, aber er war da.

Der Arzt untersuchte Constanzes rücken gründlich, machte eine Ultraschalluntersuchung der schmerzenden Stelle und selbst ich als Laie erkannte einen dunklen Fleck, den er als Muskelreizung identifizierte. Rucksack sollte für die kommenden Tage verboten sein.

Um die Stelle nicht noch weiter zu reizen legte er eine Infusion, die mit dem Handyladekabel am Deckenbalken befestigt wurde. Man denkt nicht, zu was man so ein Kabel verwenden kann.

Nach durchlaufen der Infusion waren die Schmerzen weg und kamen auch nicht wieder.

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Nachmittags kamen dann Stefan und Tina für eine Woche in unser Ferienhaus.

 

Am darauffolgenden Tag wollten wir 4 eine gemeinsame Tour unternehmen. Stefan war ja leicht lediert, weil er sich vorher in Leipzig eine kleine Fußzehe gebrochen hatte, was ja eigentlich nicht weiter schlimm ist, aber eben bedingte, dass er nur in leichten Sandalen gehen konnte. Wir beschlossen deshalb, noch einmal zum Thurntaler zu wandern.

 

Am folgenden Tag, Montag, wollte ich allein zu meiner Lieblingstour aufbrechen, der 3 Zinnentour.

 

Überraschenderweise war ich am nächsten Tag gar nicht kaputt, und konnte wieder mitwandern. Aber für diesen Tag war eine Genusstour auf den Helm vorgesehen.

 

Am Nachmittag des kommenden Tages wollten wir per Auto noch einmal die Unterstalleralm besuchen. Die Gegend dort war einfach nur schön.

Für die Abschlusswanderung hatten wir uns die Gegend am Misurina See ausgesucht und dort einen sehr schönen Weg gefunden.

Am Abend wanderten wir dann noch auf den Hof unserer Vermieter auf dem Amselberg. Der Weg zog sich ganz schön in die Länge, von oben konnten wir die Probe des Blasorchesters beim Umzug durch den Ort und um das Feuerwehrgerätehaus beobachten, wir rechneten schon kaum noch damit, den Hof überhaupt zu erreichen, als uns ein kleiner Hund vor einem Haus anbellte und förmlich einlud, wir waren da.

 

Schon war der Urlaub wieder beinahe um, der letzte Tag nahte. Wie immer erledigten wir vormittags noch einige Einkäufe, Olivenöl, Käse, Speck muss einfach mit, wenn man aus Südtirol zurückkommt.

Zum Mittagessen hatte uns Stefan und Tina in die Gaststätte vor Ort eingeladen, was wir auch gern annahmen.

Bei Postkartenwetter, stahlblauer Himmel ohne Wolke, klarer Sicht auf die Berge, saßen wir auf der Terrasse des Restaurants Bachmann (wo übrigens in Personalunion auch der Bäcker war) und genossen das Essen und den herrlichen Ausblick.

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Am Abend hatte dann die Blaskapelle in Außervillgrathen ein „modernes Konzert“ auf dem Dorfplatz. Es war am Ende doch recht tradtitionell und traf nicht so ganz unseren Nerv, so dass wir nach einer knappen Stunde die Segel strichen.

Die Rückfahrt führte uns dieses Jahr durch den Felbertauerntunnel, durch Kärnten, am Wilden Kaiser vorbei nach Kufstein auf die Autobahn.

Es war eine sehr schöne Fahrt. Irgendwo im Gebiet des Wilden Kaisers sahen wir am Straßenrand einen Stand mit Marillen und kauften eine Stiege für die unvergleichliche Marillenkonfitüre, die selbst gemacht noch deutlich besser schmeckt, als die eingekaufte.

 

Hier noch einige Bilder zur Kirche Innervillgrathen und der Kriegsopferkapelle.