Wanderwochenende Tannheimer Tal
Am Freitag den 25.09. starteten wir 14.30 zu unserem Wanderwochende ins Tannheimer Tal. Dieses Jahr fuhr Matthias Schäfer, mit Titus und Marcus, Stefan und ich gemeinsam.
Marcus ging unterwegs in Bayreuth an Bord, und wir kamen problemlos und staufrei ins Allgäu. Gegen 19.00 Uhr waren wir dann in unserem Hotel, was uns die beiden Tage beherbergen sollte. Die Rezeption war nicht sofort besetzt, aber nach mehrerem Klingeln kam dann der Sohn des Hauses, der an diesem Abend an der Theke in der Gaststätte aushalf.
Alles war gut vorbereitet, die Schlüssel für unsere Zimmer wurden verteilt und wir machten uns auf die Suche nach den Zimmern. Ganz ehrlich schmunzelte ich über Stefan, der mir im Haus plötzlich entgegen kam und nichts gefunden hatte. Da fühlte ich mich noch richtig gut. Die Zimmernummern waren ja sortiert und da konnte es nicht so komplex sein, sein Zimmer zu finden. Stefan hatte inzwischen die richtige Treppe gefunden und war nicht mehr zu sehen, nur ich stand etwas verloren auf dem Flur. Bei der Suche fand ich die Besenkammer, kam an der Theke vorbei, musterte alle Türschilder, suchte auch schon mal in der zweiten Etage, bis ich dann wieder an der Theke vorbeikam und den Sohn des Hauses nach meiner Zimmernummer fragte. Der erklärte mir dann, dass an dem Zimmmer keine Nummer sei (zum Glück, so blöd bin ich also doch nicht) und so fand ich die richtige Tür.
Danach ging es in’s Restaurant, wo ein Tisch für uns reserviert war und wir nahmen ein fürstliches Abendbrot ein.
Am Morgen gab es 8.00 Uhr Frühstück, wir genossen ein super reichhaltiges Frühstück, was alle Wünsche erfüllte, von Nutella bis Weisswurst.
Gegen 9.00 Uhr starteten wir dann.
(Zum schnellen Bildwechsel bitte in das Bild klicken.)
Wir hatten uns eine schöne Tour vorgenommen, im Wanderführer als 3 Gipfeltour beschrieben.
Obwohl wir am Abend noch überlegt hatten, mit dem Auto zum Vilsalpsee zu fahren, beschlossen wir am Frühstückstisch zu laufen.
Wir liefen also in Richtung des Vilsalpsees und bogen dann links, an dem Steinbruch oder Kieswerk, Richtung Landsberger Hütte ab.
Der Weg war so richtig wie es sein sollte. Er führte durch den Wald anfangs relativ steil hinauf. Stellenweise war er regelreht übermarkiert, stellenweise gehörte auch schon viel Inspiration dazu, den Weg an Hand der Fußspuren zu finden.
Aber bei der Steigung erreichten wir schnell „Arbeitstemperatur“ und kamen gut voran. Das Wetter war kühl, vielleicht 12 – 13 Grad Celsius, bedeckt aber trocken. Also richtiges Wanderwetter.
Von gegenüber grüßte das Geishorn herüber, unser Gipfel vom vergangenen Jahr.
Nach einem kurzen Umweg über einen kleinen Bach, der Weg war hier nicht zu sehen und erst aus der Ferne sahen wir ihn dann wieder oberhalb der Stelle, wo wir abgebogen waren, kamen wir über die Gappenfeldalm (nach ca. 2 Stunden, gegen 11.00 Uhr) dann in das alpine Gebiet über der Baumgrenze.
Gleich nach Erreichen des Hochtales sahen wir direkt am Weg, rechterhand die Schochenspitze, mit 2069m ein erstes lohnenswertes Ziel, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Von oben waren die Gipfel in der Runde gut zu sehen. Am markantesten der lange Rücken zur Roten Spitze (2130m), „praktisch unmittelbar hinter der Landsberger Hütte“.
Als machten wir uns frohgemuts auf, zu unserem ersten Etappenziel, der Landsberger Hütte, wo wir gegen 12.30 Uhr eintrafen.
Auf der Hütte herrschte drangvolle Enge, aber wir bekamen einen Tisch und liessen uns eine Erbsensuppe mit Würstchen oder ähnliche Leckereien gut schmecken. Der Nebel auf den Fotos war in Wirklichkeit nicht da, die Linse am Fotoapparat beschlug nur so schnell wegen des Temperaturunteschieds von draußen nach innen.
Das Aufstehen und weitergehen war dann schon eine schwierige Entscheidung. Aber wir hatten ja noch einiges vor.
Unser nächstes Ziel war die Rote Spitze, der Gipfel ganz rechts am Gebirgsrand, der das Tal umschloss.
An der Wegkreuzung am Fuß des Berges entschieden wir uns dann aber, stattdessen nach links abzubiegen, auf die Steinkarspitze, 2076m, den „schöneren“ Gipfel. Der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass, obwohl der Gipfel der roten Spitze scheinbar greifbar war, der Weg mit 1,5 Stunden am Wegweiser angegeben war und dass dann einfach zuviel gewesen wäre. (Auch wenn handschriftlich auf dem Wegweiser stand,“ Hin und zurück mit 15 Minuten Rast“, aber wem glaubt man in der Situation). So ist ein schöner Gipfel übrig geblieben.
Der Aufstieg zur Steinkarspitze war relativ steil und etwas „für geübte“, aber nicht unbedingt gefährlich. Gegen 14.00 Uhr erreichten wir den Gipfel und sahen wirklich am Wegrand Schneereste. Wir rasteten dann auch nicht lang, sondern nahmen von oben unser nächstes Ziel, die Lachenspitze (2130m) ins Auge. Also schnell abgestiegen und den Weg zur Lachenspitze genommen. Unterwegs hörten wir immer wieder röhrende Hirsche, die uns den ganzen Weg begleiteten. Ohne Fernglas waren sie aber kaum zu sehen. Auf den Fotos aber dann doch überraschend deutlich.
Der Aufstieg zur Lachenspitze zog sich dann und war eine echte Herausforderung an unsere (meine) Kondition und Ausdauer. Schließlich und endlich erreichte aber auch ich den Gipfel (gegen 15.00 Uhr), der leider innerhalb weniger Minuten komplett in Wolken gehüllt war, so dass man praktisch nichts mehr sehen konnte.
Oben rasteten wir einige Minuten, verspeisten unsere mitgebrachten Knacker und Äpfel und ließen es uns trotz der niedrigen Temperaturen richtig gut gehen. Hier wäre eine Gipfelzigarre oder zumindest ein Zirbenschnaps genial gewesen, aber nicht mit im Gepäck.
Der Abstieg ging dann erst einmal den gleichen Weg von der Lachenspitze hinunter, dann quer unterhalb der Steinkar- und roten Spitze hinüber zur Landsberger Hütte und auf ziemlich direktem Weg hinunter zum Vilsalpsee.
Auf dem Weg hinunter kehrten wir noch gegen 16.45 Uhr in einer Alm ein und ließen uns einen Kakao schmecken, der uns gut durchwärmte.
18.15 Uhr war dann der Vilsalpsee erreicht und wir machten aus auf den „Genussweg“ nach Tannheim, wo wir gegen 19.00 Uhr eintrafen (Runtastic stellte am Ende fest, dass wir in 9,5 Stunden reiner Gehzeit knapp 24km gegangen waren, mit insgesamt 1505 Höhenmetern).
Eine Dusche und ein geniales Abendessen in der Gaststätte weckten alle Lebensgeister wieder in uns.
Am Sonntag, nach einem fullminanten Frühstücksbrunch, unternahmen wir dann noch eine kleine Tour entlang der Strasse nach Zöblen und starteten dann gegen 11.00 Uhr unsere Rückfahrt.
Zum Mittagessen machten wir im Kolpinghaus in Wertach Station, wo wir noch einmal viele Erinnerungen, besonders an die Zivi – Zeit von Markus und Christian, aufleben ließen