Für den 5. Tag hatten wir uns eine erste „Gipfelbesteigung“ vorgenommen. Am Zanggenberg endete ja vor 2 Jahren unser erster Versuch im Krankenhaus. Da hatten wir versucht, vom Jochgrimm aus den Berg zu besteigen. Dieses Jahr versuchten wir eine andere Route.
Von der Latemar Seite aus wollten wir den Bergrücken erklimmen. Wir fuhren über Obereggen auf die Alm am Fuße des Latemar Massivs. Von dort gingen wir über den breiten Wanderweg am Latemar zu Reiterjoch auf 1730m und von dort quer über die Wiese auf einem kleinen Wandersteig zur Skipiste auf den Zanggenberg und dann diese entlang nach oben. Das klingt unspektakulärer als es war. Wir sahen ein Murmeltier am Wegesrand sitzen, freuten uns über wunderbare Blumenhänge und traumhafte Ausblicke rundum. Auf ca. 2300m kam uns ein Mann und eine Frau entgegen, die ca. 20 Ziegen aller Größen im Schlepptau hatten und sich nicht abschütteln ließen. Nach einigen Späßen gingen wir weiter bergan und die Ziegenherde mit den beiden anderen bergab.
An der Bergstation des Sessellifts begegneten uns dann eine Mischung aus Esel und Pferd, also wahrscheinlich Maulesel, die aber wirklich abenteuerlch aussahen.
Am Gipfelkreuz, auf 2492 m, angekommen hatten wir dann einen wunderbaren Rundblick und trugen uns ins Gipfelbuch ein. Ein italienisches Ehepaar kam nach uns an und fragte allen enstes als erstes, ob wir geimpft wären. Wahrscheinlich hätten sie andernfalls sofort die Masken herausgeholt. Nachdem wir das aber positiv beantworten konnten, zeigten sie uns die Berge, die am Horizont zu sehen waren, vom Similaun am Ausgang des Ötztals, über den Hochpfeiler bis zur Marmelada und noch viele andere, die man sich gar nicht alle merken konnte.
Der Abstieg erfolgte dann auf dem gleichen Weg wieder zurück. Irgendwo muss ich, Gerhard, mir den Fuß vertreten haben, denn unten angekommen konnte ich praktsch nicht mehr laufen, so weh tat der Knöchel.
Aber wir hatten ja eine gut sortierte Hausapotheke mit, so dass schon am nächsten Tag der Knöchel zwar massiv geschwollen war, aber keine Schmerzen beim Laufen mehr auftraten.